Die Projektentwickler von BPD im Interview
Wie sind Sie dazu gekommen, den ehemaligen Telekom-Tower in ein Wohnhaus der besonderen Art umzubauen?
Bereits im Sommer 2007 stand ich (Rainer Beitlich) in Sichtweite auf den ersten Konstanzer Grundstücken, welche wir mit der „Neuen Mitte“ überbaut hatten, mit verschränkten Armen und blickte auf den Turm. „Wenn ich einmal groß bin, dann würde ich gerne den Turm umbauen“, waren damals meine Gedanken. Zehn Jahre später wurde dieser Traum wahr: Wir von BPD kauften das ehemalige Telekom-Areal mitsamt Turm. Da die weitere gewerbliche Nutzung nicht sinnvoll war – der Turm stand bereits weitgehend leer –, haben wir uns für den Umbau zu Wohnungen entschieden.
Welche Herausforderungen bringt der Umbau mit sich?
Das Hochhaus in Konstanz hat ein Alleinstellungsmerkmal. Nahezu jeder Konstanzer und das Umland kennen das Gebäude. Wir als BPD sind uns der Verantwortung für eine gelungene Umsetzung bewusst und möchten ein Gebäude erstellen, über das nach der Fertigstellung gesagt wird: Die ODE LOFTS gehören zu Konstanz wie das Konzil oder das Münster.
Wie unterscheidet sich der Umbau im Vergleich zu einer Neubau-Projektentwicklung?
Die Kubatur eines Bestandsgebäudes ist zunächst vorgegeben. In der Planung wurde die vorhandene Gebäudetragstruktur sehr sensibel modifiziert. Der Bestand birgt immer Herausforderungen aber auch viele Chancen. Ein Hochhaus würde in Konstanz auf unbestimmte Zeit nicht mehr genehmigt werden. Das Hochhaus ist und bleibt einzigartig am Bodensee.
Wie wollen Sie das Thema Nachhaltigkeit umsetzen?
Für mich (Sven Ertinger) bedeutet Nachhaltigkeit, wenn Gebäude gebaut werden, die viele Jahre existieren. Dann sind es gute Gebäude, für die sich die Investition in eine Modernisierung lohnt. Mit der Revitalisierung haben wir den ersten Schritt getan: ein 50 Jahre altes Gebäude wieder auf den neuesten Stand gebracht, in dem sich die Bewohner wohlfühlen werden. Es wurden Ressourcen wie Beton und Stahl geschont, schädliches CO2 eingespart und die Atmosphäre geschützt. Die Modernisierung der Wärmeerzeugung nach dem erneuerbaren Wärmeschutzgesetz, Installation von Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung und eine hochgedämmte Fassade unterstreichen den Nachhaltigkeitsgedanken bei unseren Planungen.
Werden spezielle Baumaterialien für den Um- und Ausbau verwendet?
Viele Details in diesem Umbau sind einmalig und wurden mit großer Sorgfalt geplant. Statisch sehr komplex war der Entwurfsgedanke, dem Hochhausquader eine zweite Ebene in Form von geschwungenen Balkonen zu verleihen. Das damit verbundene bunte Farbenspiel der Keramikfliesen gibt es in dieser Form nur in Konstanz. Dem Brand- und Schallschutz in einem Hochhaus im Bestand gerecht zu werden, ist sehr aufwendig und nicht mit einem herkömmlichen Wohnungsbau vergleichbar. All diese anspruchsvollen Aufgaben wurden im Zusammenspiel unserer Architekten, Tragwerksplaner und vielen weiteren Ingenieuren sowie den vielen tatkräftigen Menschen auf der Baustelle hervorragend gemeistert.
Wie stellen Sie sich das Areal in 10 Jahren vor?
Bei der Planung und Umsetzung der ODE LOFTS KONSTANZ wurde sehr viel Arbeit und Herzblut von allen am Projekt Beteiligten eingebracht. Wir sind uns sicher, dass dieser Fleiß und die Akribie am und im Projekt nach dessen Fertigstellung deutlich sichtbar werden, sich die Bewohner wohl fühlen und die Konstanzer stolz auf ein neues, architektonisches Highlight in ihrer Stadt sein werden.
Wie würden Sie die ODE LOFTS KONSTANZ in 3 Worten beschreiben?
Einzigartig, außergewöhnlich, identitätsschaffend.